Israelfahrt 6. bis 13. Februar 2019

Vom 6. bis 13. Februar 2019 unternimmt der Kurs "Katholische Religion eA" eine Israelreise. Hier ist zu lesen, was die Teilnehmer erleben.

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Donnerstag, 14. Februar 2019

Bericht der Reisegruppe: Nach einer Nacht im Don-Bosco-Zentrum in Berlin-Marzahn, fuhren wir heute dann mit der Bahn zurück ins Eichsfeld, wo freudestrahlende Eltern uns empfingen.

Ende einer beeindruckenden Reise

Mittwoch, 13. Februar 2019

Bericht der Reisegruppe: Ziemlich zeitig (5.45 Uhr) saßen wir uns heute wieder zum Frühstück zusammen. Die letzten Reste wurden verzehrt, es war aber Gott sei Dank noch genug Humus (viel Humus!) vorhanden, der dann auch kurzerhand noch ins Handgepäck verstaut wurde. Dann verabschiedeten wir uns vom See. Auch wenn wir die Sonne hinter den Wolken nur erahnen konnten, sangen wir unser Morgenlied und gingen dann zu den Autos. Manni war auch schon wach und wir verabschiedeten uns von ihm, der uns in den letzten Tagen immer freundlich, hilfsbereit und witzig zur Seite stand. Nicht ein Problem war für ihn unlösbar. Wir alle haben ihn irgendwie ins Herz geschlossen und nehmen ihn gedanklich mit nach Deutschland. Unter Hupen und Winken verließen wir das Gelände von Tabhga und fuhren Richtung Tel Aviv.

Das Wetter meinte es heute sehr gut mit uns und so machten wir einen Zwischenstopp in Caesarea am Meer. Dort am Strand hörten wir einige Bibelstellen, die mit diesem Ort verbunden sind. Wir genossen die Sonne, den Sandstrand und das Wasser. Die letzten Kilometer bis nach Tel Aviv in das Stadtzentrum ging nur noch im Stop-and-go-Verkehr. Da sich keiner so richtig auskannte, fuhren wir dann irgendwann in irgendein Parkhaus uns stellten unsere Autos dort ab. Tel Aviv ist vergleichbar mit einer europäischen Großstadt. Mit Hilfe eines freundlichen Kellners (die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen in Israel war schon beeindruckend) konnten wir als Gruppe dann in einem Straßencafe draußen zusammen Platz nehmen und diverse Getränke und Kuchen zu uns nehmen. Einige Jungs gingen in das benachbarte Burgerrestaurant (diesmal das mit der Krone) und waren schon im Heimatmodus, so dass sie im Eifer des Gefechts gleich mal auf deutsch ihre Pommes bestellten, ganz zur Verwunderung der Bedienung. Da wir nicht wussten, wie lange die Rückgabe der Autos dauert, machten wir uns dann auch schon auf dem Weg zum Flughafen. Relativ zügig konnten wir unsere Autos dann abgeben, mussten aber noch den Schaden melden.

Mit einem Shuttlebus ging es dann zum Terminal, wo die Kontrollen etwas ausgiebiger waren als beim Hinflug. Jeder einzelne von uns wurde befragt, was er so gemacht hat die letzten Tage, ob er Geschenke angenommen, oder sich von der Gruppe entfernt hat. Da manch Foto im Reisepass nicht unbedingt auf den ersten Blick dem entsprach, wie man in der Realität aussieht (man ist ja auch älter geworden), kam es zu kleinen Irritationen und zusätzlichen Fragen. Ziemlich erleichtert saßen wir dann aber alle vor unserem Gate und warteten auf den Rückflug.

Mit faszinierenden Gedanken und eindrucksvollen Erlebnissen im Gepäck starteten wir pünktlich von Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv und genossen die Abendsonne aus dem Flieger. Nach 4 Flugzeit landete die Maschine butterweich in Berlin Tegel, während die Gruppe noch einmal ihre Version des „Salve Regina“ anstimmte.

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Dienstag, 12. Februar 2019

Bericht der Reisegruppe: An unserem letzten vollen Tag im Heiligen Land konnten wir heute noch mal ein wenig ausschlafen. So gab es um 9.00 Uhr ein herrliches Frühstück, natürlich mit Humus (viel Humus) und u.a. mit einem leckeren Rührei von Frau Fiebelkorn zubereitet. Unsere Jungs waren schon ziemlich munter, nur die Mädels kamen pünktlich um 9.00 Uhr aus ihrem Bungalow. Zwei Programmpunkte standen heute auf unserem Plan. Zunächst ging es noch einmal in den Souvenirladen der Brotvermehrungskirche. Noch einmal reichlich eingedeckt mit Andenken für zu Hause fuhren wir mit den Autos zur Anlegestelle der Boote, die über den See Genezareth Touristen schippern. Da unser aller Glaube uns dann doch zu schwach erschien, um über das Wasser zu laufen, entschieden wir uns für die Bootsvariante, auf das Galiläische Meer zu kommen. Auf den ersten hundert Metern hinaus auf den See wurden wir Zeugen, dass es für Asiaten ein großes Spektakel ist, Möwen unter lautstarkem Gekreische zu füttern. Bei herrlichstem Wetter genossen wir die Bootsfahrt und ließen uns den Wind um die Nase wehen. Dann machten wir Halt und der Steuermann schaltete den Motor aus. Es wurde still und in die Stille las Pfarrer Könen den Bibeltext vom Sturm auf dem See vor. In die beeindruckende Stille stimmten wir dann gemeinsam den Kanon „Dona nobis pacem“ an. Nach ca. 45 Minuten war die Fahrt auf dem See von Tiberias dann vorbei. Es war für uns alle ein tolles Erlebnis. Nach der obligatorischen Kaffeepause, ging es weiter zum Berg Tabor, den ja eine Autogruppe noch nicht gesehen hatte. Es war um die Mittagszeit, als wir oben ankamen, sodass wir ziemlich alleine dort waren. Die Stille und der weite Ausblick über Galiläa war ein herrlicher Abschluss unserer Tage hier in Israel. Aber die Zeit war ja noch nicht vorbei. Auf dem Rückweg nach Tabgha hielten wir noch einmal in Tiberias. Einige von uns gingen ganz klassisch zum amerikanischen Burgerrestaurant (auch wenn sie kurzerhand noch einmal schnell Geld umtauschen mussten), andere begnügten sich mit einem Kaffee oder aßen wie in den letzten Tagen auch leckere Falafel. Zurück in Tabgha sprangen einige unter der Sonne Galiläas in den See. Irgendwie gehörte das eben dazu. Michael Richardt und Pfarrer Könen tranken derweil auf der Sonnenterasse des Pilgerhauses bei herrlichstem Blick auf den See ihren Kaffee. Ein besonderes Erlebnis war dann unser Abschlussgottesdienst, den wir direkt am See bei Sonnenuntergang feierten. Vier Schüler schwenkten ihre neuerworbenen Weihrauchfässer um den Steinaltar und mit Blick auf den See dankten wir für alles, was wir in den letzten Tagen erleben durften. Natürlich wurden dann auch die Gegenstände mit Wasser aus dem See gesegnet, die wir mit nach Hause bringen wollen. Bei jedem von uns spürte man, dass in den Tagen hier in Israel etwas Besonderes passiert war. Das lag nicht unbedingt nur an den Orten, die wir aufgesucht hatten, sondern vor allem an der Gemeinschaft, die wir hier erleben durften. Ein abschließendes „Salve Regina“ (in der Version der Schüler) und das Eichsfeldlied schlossen diesen besonderen Moment am See ab. Nun ging es zum Kochen und unserem gemeinsamen (letzten) Abendmahl stand nichts mehr im Wege. Wieder einmal wurde uns etwas sehr Leckeres auf den Tisch gezaubert. Nach dem Abwasch wurde noch einmal über die vergangenen Tage gesprochen und ein besonderer Dank an Frau Fiebelkorn und Michael Richardt ausgesprochen. Auch die unterschiedlichsten Themen, die wir diskutiert hatten, kamen noch einmal zur Sprache und führten zu so manch neuer angeregter Diskussion. Erfüllt von den Eindrücken ging es nun in die letzte Nacht hier in Tabgha.

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Montag, 11. Februar 2019

Bericht der Reisegruppe: Wieder einmal ging der Wecker um kurz vor 5. Doch anders als am Samstag waren die meisten dann doch sehr agil schon am frühen Morgen und ein wenig aufgedrehter, vor allem Henry, der vielleicht das Ziel des Tages im Blick hatte, denn heute geht es um Weihnachten und da ist Vorfreude angesagt. Um 6.30 Uhr saßen alle im Auto und es ging zunächst zur nächstgelegenen Tankstelle, da der Tank des kleinen Hyundai leer war. Bei der Einfahrt zur Tankstelle mussten wir wieder eine große Pfütze (der See Genezareth in klein) durchqueren, die beide Autofahrer mit solchem Schwung, und natürlich zur Erheiterung der anderen Insassen nahmen, dass wir gleichzeitig eine Unterbodenwäsche für die Autos bekamen, und das für Umme. Weil für Umme nehmen wir mit. Dann machten wir uns mal wieder auf den Weg Richtung Süden. Diesmal war die Fahrt in beiden Autos aber sehr angenehm, da nur vereinzelt geschlafen wurde. Wir passierten die Grenze zu den palästinesischen Autonomiegebieten und gelangten in die Geburtsstadt Jesu, Betlehem. Manch einer bekam über den ganzen Tag hinweg beim Anblick vieler Soldaten mit ihren Waffen und den zahlreichen Militärfahrzeugen ein beklemmendes Gefühl. Was wiederum zu einem intensiven Gesprächsthema über Sicherheit führte.

Nachdem wir unsere Autos in einem Parkhaus untergebracht hatten, liefen wir ein Stück den Berg hinauf zur Geburtskirche. Vor der Kirche gab uns Michael Richardt noch einige Erklärungen mit und Pfarrer Markus Könen las die Geburtsgeschichte aus dem Matthäusevangelium vor. Anschließend ging es durch ein sehr kleines und niedriges Portal hinein in das Gebäude. Jeder von uns musste sich bücken und klein machen, um hineinzugelangen. Selbst Fürsten, Könige und Herrscher müssen sich beugen vor dem, der hier zur Welt kam. Anders als in der Grabeskirche in Jerusalem war das Anstellen, um an die bekannte Sternenplatte zu gelangen heute doch sehr entspannt. Ersten ging es relativ zügig, vermutlich weil wir so früh am Tag hier waren. Und zum anderen, da niemand von irgendwelchen Seiten drängelte. Wir machten u.a. Bekanntschaft mit einer deutschen Reisegruppe hinter uns, oder sangen die ersten Weihnachtslieder. Dann ging es zu zweit hinunter in die Geburtsgrotte, wo jeder sich vor der Sternenplatte hinkieen konnte. In einer Ecke der Grotte konnten wir zusammenstehen und dort las Pfarrer Könen uns die bekannte Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium vor. Vor allem der Passus: „So ging auch Josef aus Nazareth hinaufin die Stadt Davids, die Betlehem heißt …“. Die Stadt liegt hoch auf dem Berg. Anschließend sangen wir gemeinsam dann in der Grotte das Lied „Zu Betlehem geboren.“ Hinauf in die Kirche und es ging durch die Franziskanerkirche hinaus wieder auf den Vorplatz, wobei jeder noch die Zeit zur persönlichen Andacht bekam. Nun ging es über den großen, weiten Platz zum ersten Falafel-Stand und der erste Hunger wurde gestillt. Die Dinger schmecken überall anders, aber überall sehr lecker. Ein Rundgang durch die obere Stadt mit den vielen unterschiedlichen arabischen Geschäften schloss sich an. In einem Geschäft haben sich erstmal einige mit einer Menge Weihrauch eingedeckt. Und das dazugehörige Weihrauchfässchen wurde dann später auch besorgt. Vor allem das Souvenirshopping war nun angesagt. So ging es dann auch wieder zu den Autos und wir wollten zu einem großen christlichen Souvenirladen zu fahren. Betlehem ist wie Nazareth und vor allem Jerusalem eine Großstadt mit dem entsprechenden, und oft chaotischen Straßenverkehr. Und so kam es, wie es kommen musste, dass uns ein Fahrzeug im Stau leicht hinten drauf gefahren ist. Gott sei Dank ist es nur ein kleiner Blechschaden. Dass aber uns die Frau des anderen Fahrzeugs dumm machte, konnte keiner so richtig verstehen. Naja, wir haben alle das Kennzeichen fotografiert, und konnten weiterfahren. Das Einkaufen in dem christlichen Souvenirladen hat richtig Spaß gemacht. Da Michael Richardt den Besitzer kennt, haben wir auf alle Artikel 50 % Rabatt bekommen. Da lohnt sich der Großeinkauf dann auch und versöhnt für die Schrecksekunde im Stau. Und so manch kleines Kreuz wird für Umme einfach mitgenommen. Bei Tilman hat sich das Gebet des „Zigeuner Gottes“ von gestern wohl schon bemerkbar gemacht. Konnte er doch nach einer Wette ein billiges Weihrauchfass ergattern und hatte vorher versprochen, dann Priester werden zu wollen. Der erste Berufungserfolg dieser Exkursion. Nach der Schnäppchenjagd ging es hinaus zu den Hirtenfeldern. Hier hörten wir die Fortsetzung der Weihnachtsgeschichte nach Lukas, wo die Engel den Hirten die Frohe Botschaft verkündeten. In der Kirche stimmten wir dann noch das Lied „Engel auf den Feldern singen“ an. Was für eine Wahnsinnsakkustik hat diese Kirche? Natürlich durfte der gegenüberliegende Souvenirshop nicht ausgelassen werden. Zurück an den Autos stärkten wir uns mit Pitabrot, Käse und Humus (viel Humus!). Das nächste Ziel hieß Jericho. Auch wenn uns das Navi von Miriam bis jetzt uns nie im Stich gelassen hatte, mit dem Ziel Jericho jedoch hatte es einige Schwierigkeiten. Vielleicht deswegen, weil an den beiden Ortseingängen rote Schilder stehen, dass es für Israelis sehr sehr gefährlich ist, hier lang zu fahren und auch von der Regierung Israels auch nicht erlaubt ist. Trotz israelischen Kennzeichen an unseren Autos, aber mit Gottvertrauen und gut funktionierender Hupe ging es hinein in die Stadt. Nachdem wir dann auch irgendwann den Ort gefunden hatten, den wir suchten, versammelten wir uns um den Baum, auf dem nach dem Evangelisten Lukas der Zöllner Zachäus saß, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikam. Dann machten wir uns auf den Weg zurück an den See Genezareth. Vorher machten wir aber eine Pause an einer Raststätte für Toilettenbesuch, Espresso und Cappuccino und Einkauf im Supermarkt. Und wieder überall Soldaten, die vor allem bei Miriam gemischte Gefühle hervorriefen, da sie an der Kasse schon eine Waffe in ihrem Rücken spürte, aber alles safe. Dann ging es weiter. Am Grenzübergang forderte uns die freundliche Beamtin auf, unsere Reisepässe zu zeigen, was wir natürlich sofort und bereitwillig taten. Da im Mitsubishi zwei Leute quasi im Kofferraum sitzen müssen, öffnete die Grenzbeamtin die Heckklappe, um die Gesichter der beiden auch sehen zu können. Ganz entspannt setzten wir unseren Weg nun fort und das ein oder andere wichtige, gesellschaftspolitische Thema wurde im Mitsubishi Outländer durchgekaut. Von Sicherheit und Abschreckung, über Vegetarismus, Veganismus, deutsche Bürokratie und Kapitalismuskritik bis hin zur amerikanischen Innenpolitik, es war alles vertreten. So kamen wir gut und sicher wieder in Tabgha an unserer Unterkunft an.

Der gemeinsame Abend startete mit Kirmesmusik von DJ Tilman. Für Umme nimmt man das schon mal mit. Bei Bierchen und Wein wurde dann sehr intensiv und mal wieder einmal diskussionsfreudig Werwolf gespielt. Aber für Umme nimmt man das schon mal mit. Fortsetzung folgt …!

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Sonntag, 10. Februar 2019

Nachdem wir am Samstag schon sehr früh auf den Beinen waren, durften wir heute mal ein wenig länger ausschlafen. Um 8.00 Uhr gab es das übliche Frühstück, aber vor allem mit Humus (viel Humus!). Anschließend waren wir eingeladen, gemeinsam mit vielen anderen Gästen, z.B. aus Chicago, Osnabrück und dem Ruhrgebiet den Sonntagsgottesdienst in der Tabgha-Kirche zu feiern. Die Predigt des Benediktinermönches gab noch so manch Gesprächsstoff für danach. Denn da trafen wir uns im Gemeinschaftsraum, um den letzten Vortrag zu hören, vorbereitet und gehalten von Konstantin. Es ging um die Frage, wer war eigentlich dieser Jesus, und welche Glaubensbekenntnisse haben sich im Laufe der Jahrhunderte darüber entwickelt? Wie auch bei den anderen Vorträgen auch, kam es wieder zu einer Diskussion, auch wenn der ein oder andere noch nicht ganz ausgeschlafen schien dabei.

Da das Wetter nicht so ganz mitspielte (immer wieder kam es zu kurzen und heftigen Regenschauern), entschieden wir uns heute einen kleinen Ruhetag einzulegen. Vielleicht auch, um das Gesehene des gestrigen Samstags noch zu verarbeiten. Gegen Mittag machten wir uns dann doch ein kleines Stück auf den Weg und fuhren nach Magdala, einem Ort direkt am See Genezareth. Hier wird Jesus auch gewirkt, gepredigt und geheilt haben. Außerdem war das die Heimat von Maria Magdalena, die zur ersten Auferstehungszeugin und Apostolin wurde. Die Überreste des Dorfes sind erst vor ein paar Jahren freigelegt worden. Die schön gestaltete Kirche (ein Boot als Altar) lud zu Gesprächen über die Taten und Worte Jesu und zum gemeinsamen Gesang ein. Der obligatorische Espresso nach solchen Besuchen durfte natürlich nicht fehlen. Die Schüler hatten dann noch ein interessantes Gespräch mit einem selbsternannten „Zigeuner Gottes“, der nun dafür beten will, dass mindesten zwei von den Jugendlichen entweder Priester oder eine gottgesandte Frau werden. Dann machten wir uns auf den Weg in die benachbarte Stadt Tiberias, wo wir etwas Essbares suchten und fanden. Jedoch die Suche nach einem Supermarkt gestaltete sich ein wenig schwieriger. Irgendwann wurden wir dann doch fündig und kauften Lebensmittel für uns ein, aber vor allem ein scharfes Messer, weil daran mangelt es in unserer Küche. Wieder zurück in Tabgha ging es dann auch gleich ans Kochen. Es gab Nudeln mit einer sehr leckeren Gemüsesoße und die Reste aus Reis, Cevapcici und Gemüse überbacken. Ein wirklich sehr reichhaltiges und köstliches Abendessen. Während und nach dem Essen entwickelte sich eine sehr tolle und angeregte Gesprächsatmosphäre über unsere Schule, die Schüler und die Lehrer und die Gedanken übers Abi. Grundsätzlich muss man sagen, dass unsere Gespräche und Diskussionen immer sehr tiefgründig und intensiv sind und jeder immer wieder erstaunt ist, worüber man so miteinander spricht. Wobei wohl die besten Gespräche beim Zähneputzen geführt werden. Vielleicht sollte man dies für den Unterricht mal in Betracht ziehen. Anstatt kostspieliger Computer, einfach mal einen Satz Zahnbürsten anschaffen.

Dass unsere Schüler sehr musikalisch und gesangesfreudig sind, haben sie in den vergangenen Tagen hier in Israel schon eindrücklich unter Beweis gestellt. Aber dass sie auch Rhythmusgefühl besitzen, konnten wir nach einer lautstarken Abwaschsession erleben. Mit Töpfen, Pfannen und irgendwelchen Schlagwerkzeugen tanzten sie begeistert um unseren Tisch herum. Ein Zeichen dafür, dass sie sich wohlfühlen und glücklich sind, oder eben auch vielleicht auch einfach nur ein Hilferuf. Wer wird sie hören?  Beim anschließenden Bierchen wurde die gemeinsame Gesprächsrunde über Gott und die Welt fortgesetzt.Heute Abend ging es dann wieder früher ins Bett, da morgen die nächste lange Fahrt auf dem Programm steht.

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Samstag, 9. Februar 2019

Ein beeindruckender Tag in Jerusalem. Der Bericht der Reisegruppe_

Samstag, 09.02.19

Früh, viel zu früh trafen wir uns heute Morgen zum Frühstück. Um 5.50 Uhr war dann auch der die letzte verschlafene Nase am Tisch. Nach dem sich jeder gestärkt hatte, begrüßten wir Samer in unserer Gruppe, der uns heute mit seinem fachkundigen Wissen sehr informativ, witzig, spannend und abwechslungsreich begleitet hat. Um 6.30 Uhr starteten dann beide Fahrzeuge Richtung Süden. Das Wetter war heute ziemlich durchwachsen. Unterwegs wurden wir von kräftigen Regen überschüttet, aber auch ab und zu kam die Sonne raus, so dass sich sehr faszinierend der ein oder andere Regenbogen zeigte. Musste ja auch sein, wenn wir schon im Haus des Noah (Beit Noah) übernachten. Während in dem einen Auto eine anregende Gesprächsatmosphäre herrschte, fuhr der zweite unter dem Motto: „Alles schläft - einer fährt“, alles zum Leidwesen des Fahrers, der zwischendurch doch stark mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte. So kam es gerade rechtzeitig, dass wir am Jordan einen Zwischenstopp einlegten. Schwer bewacht verläuft an dieser Stelle des Jordans die Grenze zu Jordanien. Der Erzählung nach soll Jesus in dieser Gegend von Johannes getauft worden sein. Nach dieser kurzen Pause, ging es auf die letzten Kilometer nach Jerusalem. Unser erstes Ziel dort war der Olivenberg, oder besser bekannt unter Ölberg. Ziemlich schnell fanden wir einen Parkplatz für beide Autos und gingen in die gegenüberliegende Pater-Noster-Kirche. Unzählige Kacheln mit dem Gebet Jesu in den verschiedensten Sprachen schmückten den Innenhof und den Innenraum der Kirche, darunter auch eine Version auf Plattdeutsch. In der Krypta, an dem Ort, an dem Jesus seine Jünger das Beten lehrte, beteten wir alle in unseren Anliegen das Vater unser. Von dieser Kirche aus machten wir uns zu Fuß weiter auf den Weg hinunter zur Kirche Dominus Flevit („Der Herr weinte“). Jedoch warteten unterwegs auf diesem Wegabschnitt schon zwei gewaltige Ausblicke und Motive. Zum einen die Sicht auf die Altstadt mit dem Felsendom und seiner goldenen Kuppel auf dem Tempelberg, und zum anderen der riesengroße jüdische Friedhof, der sich den ganzen Hang hinunter erstreckt. Die Kirche Dominus Flevit steht für die Begebenheit, bei der Jesus mit Blick auf die Stadt traurig über ihren Unglauben war und prophezeite viele tragische Konflikte. Weiter ging es hinunter in den Garten Getsemane. Hier ist der Ort, an dem Jesus nach dem Abendmahl mit seinen Jüngern gebetet hat. Interessant waren auch die über 2000 Jahre alten Olivenbäume, die hier stehen. Man hatte sie vor Jahren versucht durch in Brandsetzen und durch Abholzung absterben zu lassen, sie erblühen immer wieder. In dem Garten steht die Kirche der Nationen. Ein bemerkenswertes Gebäude, wenn man bedenkt, dass sich verschiedene Nationen, die sich Monate vorher noch als Kriegsgegner gegenüberstanden, zusammentaten und diese Kirche erbauten. Im Garten betete Jesus: „Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille geschehe, sondern deiner!“. In diesem Sinne ist der Altar der Kirche als Kelch gearbeitet. Während die Schüler mit Frau Fiebelkorn und unserem Reiseführer Samer von dort die Annenkapelle aufsuchten, machten sich Michael Richardt und Pfarrer Könen hinauf auf den Berg, zurück zu den Autos. Da wir ziemlich früh an dem Tag dort die Parkgelegenheit gefunden haben, hatte man uns nun mit drei großen Reisebussen eingeparkt. Nach etwas schwierigen Rangierübungen, konnten wir dann unsere Fahrzeuge sicher und heil vom Berg runterkutschieren und die anderen unten an der Hauptstraße wieder einsammeln. Wir fuhren dann zum Borromäerinnen-Kloster hintern Berg Zion. Dort stand das ehemalige deutsche Hospiz „St. Charles“ und die Schwesterng leiten dort heute einen Kindergarten. Durch den persönlichen Kontakt von Michael Richardt, konnten wir unsere Autos dort sicher auf dem Innenhof abstellen. Dann wurde erstmal Mittagsimbiss eingelegt, mit Pita-Brot, Käse, die restlichen Cevapcici von gestern und Humus (viel Humus!). Dann ging es zu Fuß in durch den Stiftungspark und dem neuen jüdischen Viertel durch das Jaffa-Tor hinein in die Altstadt. Das erste Ziel war die Dormitio-Abtei der Benediktiner. Ein sehr schöner Rundbau. In der Krypta der Kirche gedenkt man der Grablegung und Himmelfahrt Mariens. Hier unten sangen wir gemeinsam ein Marienlied und beteten das „Gegrüßet seist du Maria!“ bevor es weiter zu dem Raum ging, der vermutlich der Abendmahlsaal war. Vorher stärkten wir uns mit Kaffee und Cappuccino und einige gingen in den Klosterladen oder schrieben Postkarten. So kam es, dass wir kurzzeitig Katharina verloren, aber durch die Aufmerksamkeit aller schnell wiedergefunden haben. Erstaunlich ist, dass zum Beispiel dieser Ort, wie manch anderer durch die Muslime nicht zerstört, sondern einfach umfunktioniert wurden. So wurde der Abendmahlssaal ehemals auch als Moschee genutzt. Nun ging es weiter zu einem der Höhepunkte des Tages. Durch das jüdische Viertel gelangten wird zur Klagemauer. Eine kurze Kontrolle und wir standen auf dem weltbekannten Platz der unteren Mauer des ehemaligen Tempels. Darüber erstrahlt die goldene Kuppel des Felsendomes. Nach einer weiteren gelungenen Erklärung von Samer schloss sich dann das persönliche Gebet jedes einzelnen an der Klagemauer an. Natürlich Männer und Frauen in getrennten Bereichen und mit Kippa, der traditionellen Kopfbedeckung der Juden. Es war einer der beeindruckenden Momente des Tages. Über ein Teilstück der Via Dolorosa, wo wir an drei Stationen den Kreuzweg gebetet haben, gelangten wir in die Grabeskirche. Für uns völlig unverständlich, vermutlich weil wir unsere entsprechenden Bilder im Kopf haben, führt dieser Weg durch eine enge Gasse mit den unterschiedlichsten Geschäften vorbei, in den die Händler ihre Waren anpreisen. Das passte irgendwie nicht zu unseren Vorstellungen eines Kreuzweges, aber vermutlich war es zur Zeit Jesu nicht anders, als die Leute ihn auf seinem Weg nach Golgota verspotteten. Angekommen an der Grabeskirche, erklärte uns Samer die Schwierigkeiten und Differenzen der drei unterschiedlichsten Konfessionen, die diese Kirche betreuen, und dass es zwei muslimische Familien sind, die darüber entscheiden, die Kirche auf- und zuzuschließen. Beispielsweise steht eine Leiter auf einem Mauervorsprung und keiner wagt, diese Leiter wegzunehmen, weil man nicht weiß, wem sie gehört, auch wenn sie überhaupt keine Funktion hat. Samer erläuterte, dass man die Leiter vor einiger Zeit durch eine neuere ersetzt hatte. Welche Ironie der Geschichte mag wohl dahinterstecken? In der Grabeskirche ist ein reges Treiben. Massen an Pilgern und Touristen strömen hinein und wieder raus. Wir begaben uns sogleich zu der Stelle, an der das Kreuz Jesu vermutlich stand. Man kann die Stelle von 4 bis 5 Metern aus betrachten oder sich anstellen und die Stelle mit seinen Händen berühren. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Auf Dauer wurde dieses Anstellen aber zu einer ganz besonderen Herausforderung. Vor allem dann, wenn sowohl von vorne, von hinten und von beiden Seiten geschoben wurde und man von allen Seiten nur hörte: „Don’t push!“, oder plötzlich wenn fremde Hände an Körperteilen zu spüren sind, wo man nicht unbedingt fremde Hände spüren möchte. Also, die Situation war ziemlich abgefahren. Irgendwann (nach gefühlt einer guten Stunde) waren wir dann alle durch und hatten einmal alle die Stelle der Kreuzigung Jesu berührt. Von dort ging es dann weiter zum Grab Jesu. Diesmal entschieden wir uns, uns nicht anzustellen, da dort die Schlange noch länger war als oben an der Kreuzigungsstätte. So betrachteten wir das Grab um das eine kleine Kirche gebaut wurde von außen und besuchten stattdessen eine Grabstelle, die typisch für damalige Verhältnisse war. Was für ein Spektakel? Was für eine Sensationslust? Ob Jesus damit einverstanden wäre? Manche von uns bezweifeln das, andere finden das nicht so schlimm, da der Mensch Orte braucht, an dem er sich Kraft holt. Nun ja, wir fanden dann auch wieder raus und atmeten erst einmal tief durch. Zur kleinen Belohnung gab es für jeden mal wieder einen Granatapfelsaft. Nach dieser Erfrischung ging es gemeinschaftlich wieder zurück zu den Autos. In der Stadt kam langsam wieder Leben auf, da der Sabbat zu Ende war. Nach einigen Kreisverkehren fanden wir dann auch wieder den Weg hinaus aus der Stadt und erlebten zum ersten Mal mit einem gewissen mulmigen Gefühl in der Magengegend einen Grenzkontrollpunkt zwischen Israel und dem palästinensischen Autonomiegebiet. Gut, dass jeder von uns seinen Reisepass mithatte. Auf der Fahrt zurück Richtung nach Tabgha gab es dann in beiden Autos angeregte Gespräche über das Gesehene und Erlebte. Samer fuhr nun im großen Mitsubishi mit zurück und konnte noch so einiges Interessante und Beeindruckende über das Land, seine Geschichte und den Konflikt zwischen Israel und Palästina erzählen. Bis dahin, dass er, ganz zur Freude von Konstantin, aufgezählt hat, welche Wildtiere es in Israel gibt (u.a. Tiger, Klippdachse und Wildschweine). Kurz hinter Tiberias hielten wir dann an einem Restaurant an, da die Zeit schon fortgeschritten war und keiner wirklich noch Lust hatte zu kochen, speisten wir typisch galiläisch, sehr lecker, aber nicht immer ganz definierbar. Ziemlich kaputt und müde verschwanden die Erwachsenen schnell, wobei sich die Schüler noch ziemlich lange mit den Voluntären von Tabgha unterhielten. Ein ereignisreicher und faszinierender Tag ging zu Ende.

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Freitag, 8. Februar 2019

Bericht der Reisenden: Während die drei Erwachsenen um 7.00 Uhr in der Früh gemeinsam mit den Ordensschwestern und –Brüdern, sowie einigen anderen Hausgästen die Hl. Messe mitfeierten (es ging thematisch passend um Gastfreundschaft), sprangen einige Jungs wieder ins kalte Nass. Um 8.00 Uhr stand wieder ein reichhaltiges Frühstück mit Kaffee, Tee, Milch, Joghurt, Brot, Käse, Marmelade, Obst und vor allem Humus (viel Humus!) auf dem Tisch, was wir uns nach unserem Morgenlob dann auch schmecken ließen. Währenddessen haben wir sangeskräftig noch Herrn Nolte ein Geburtstagsständchen per Telefon übermittelt.

Unsere Autos standen bereit und es ging zur ersten Station unseres Tagesprogramms, der Berg der Seligpreisungen. Auch wenn auf dem Parkplatz schon einige Reisebusse standen, kam uns der Berg nicht als überfüllt vor. Hier auf dem Berg hatte Jesus seine wichtigsten und bekanntesten Worte, die Bergpredigt gehalten, die uns in Abschnitten unser Pfarrer wieder vortrug. Und von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf den See Genezareth. Auch hier, wie an allen anderen besuchten Orten auch, ist es auf der einen Seite kaum zu begreifen, auf der anderen schon ergreifend, dass wir hier an den Wurzeln unseres christlichen Glaubens stehen. Nach Fotosession auf der Mauer und einem erfrischenden Espresso, ging es weiter mit den Fahrzeugen nach Nazareth, zu dem Ort, an dem Jesus aufgewachsen ist. Heute ist Nazareth eine lebendige Großstadt. Dies bekamen wir vor allem durch den Stop-and-go-Verkehr in der City zu spüren. Aber wie in vielen anderen südländischen Städten gilt auch hier: wer hupt, kommt weiter! Es glich einer kleinen Schnipseljagd einen geeigneten Parkplatz für die beiden Fahrzeuge zu finden, vor allem für unser Schlachtschiff, dem Mitsubishi Outlander. Nach dem wir dann beide Fahrzeuge sicher in einem Parkhaus untergebracht hatten, liefen wir zur Verkündigungskirche ein Stück die Altstadt hinauf. Dabei erlebten wir so nebenbei noch das Freitagsgebet der Muslime unter freiem Himmel. Die Doppel-Kathedrale, die über dem Ort gebaut wurde, an dem nach biblischer Erzählung der Engel Gabriel Maria erschienen ist und ihr verkündigt hatte, dass sie einen Sohn gebären sollte, ist ein faszinierender Bau. An den Wänden in der Kathedrale und an den Wänden des Innenhofes sind Mariendarstellungen aus allen möglichen Ländern zu sehen. Die deutsche Darstellung zeigt Maria mit zwei Jugendlichen, die sich zwar die Hand reichen aber darüber durch eine Mauer getrennt sind. Wenn man bedenkt, dass diese Darstellung 1986 entstand, hat es schon prophetischen Charakter. Wir beschlossen den Besuch dieses Ortes mit dem gesungenen Magnificat abzuschließen. Von der Basilika ging es weiter zur Josephskirche. Eine große Figur des Hl. Josef vor der kleinen Kirche ist schon von unzähligen Pilgern berührt worden. Das sah man an den abgewetzten Knien. Der Ort an dem die Kirche steht markiert vermutlich das Haus, in dem Jesus groß geworden ist. In der Krypta dieser Kirche findet sich ein seltenes Bild von der Verlobung bzw. Heirat Marias mit Josef. Von dieser Kirche ging es dann durch eine enge Marktgasse hinauf zum nächsten Falafelladen. Auch wenn der Besitzer mit so einer Gruppe wie die unsrige etwas überfordert schien, wurden alle satt. Außer Konstantin, der sich davon abschrecken ließ etwas davon zu essen, da der Mann hinter dem Tresen mit einer Zigarette im Mund die Speisen zubereitete.

Frisch gestärkt ging es zurück zu den Autos. Der Plan war nun, auf den Berg Tabor zu fahren. Leider kam von den beiden Fahrzeugen nur eines an, da sich der kleine Hyundai in der Pampa verirrte. Der Mitsubishi hatte zwar auch einige Probleme, den Weg dorthin durch enge und vor allem steile Gassen zu finden, gelangte dann aber Dank Tilmans bester Navigation auf dem Berg. Eine herrliche Aussicht und eine prächtige Kirche an dem Ort der Verklärung Jesu entschädigten für manch stressige Autofahrtsekunde. Wir beschlossen aber noch einmal hier hinaufzufahren, um den anderen dieses Erlebnis auch zu ermöglichen.

In Tabgha wieder angekommen wurde das Abendessen zubereitet. Es gab Reis, gebratene Nudeln, eine Gemüsepfanne und Cevapcici. Sehr reichhaltig und sättigend. Der Abend klang dann mit dem Vortrag von Niklas und Marius aus, die uns etwas über die Hoheitstitel Jesu erklärten. Die anschließende Diskussion über Gottes Willen, seine Gerechtigkeit und unser Handeln zeigte einmal mehr, wie schwierig der christliche Glaube und sein Verständnis ist. Heute ging es zwar nicht wirklich früher ins Bett, obwohl die morgige Abfahrt für 6.30 Uhr geplant ist. Es geht nach Jerusalem. Wir sind gespannt. Gute Nacht.

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Donnerstag, 7. Februar 2019

Bericht der Reisenden: Heute früh sprangen vier Mutige um 7.30 Uhr in den Hauseigenen Außenpool und holten sich die nötige Erfrischung für den Tag. Das erste Wunder geschah: Niklas konnte nach dem Bad ohne Brille sehen. Leider nur kurzzeitig, da ihm die Brille einfach beim Reinspringen von der Nase rutschte.
Nach dem gemeinsam gesungenen Morgenlob gab es ein leckeres Frühstück mit Rührei, Humus (viel Humus!) und dann schon im Ofen aufgebackenem Brot. Die gemeinsame, lustige Morgenrunde wurde von einem stimmgewaltigen Gesang abgerundet. Nach dem Aufwasch ging es in die benachbarte Kirche der Brotvermehrung. Michael Richardt, der uns als Ortskundiger begleitet, gab uns an den wichtigen Stellen heute den ein oder anderen historischen Hinweis. Pfarrer Markus Könen gab die entsprechende Bibelstelle zum Besten. In der Brotvermehrungskirche durften wir wieder unseren Gesang unter Beweis stellen und danach ging es zu Fuß zur Primatkirche des Hl. Petrus. Diese Kapelle wird Mensa Christi („Tisch Christi“) genannt. Der biblischen Tradition nach ist es der Ort, an dem Jesus sich den Jüngern als Auferstandener offenbart, nach reichem Fischfang mit ihnen Mahl gehalten und Petrus zur Nachfolge beauftragt hat.
Nachdem einige (nicht ganz so erfolgreiche) Versuche gestartet wurden, übers Wasser zu laufen, ging es weiter zum 3km entfernten Kafarnaum. Dies ist das „Haus Jesu“. Hier hat er gelebt, gepredigt, Wunder gewirkt und seine Jünger berufen. Eindrucksvoll war nicht nur die Synagoge, in der Jesus gelehrt hat, sondern auch die Kirche, die auf Stelzen über dem Haus von Petrus erbaut wurde. In diesem Haus hat Jesus wohl gewohnt. In Kafarnaum klarte das Wetter auch auf und es wurde herrlich sommerlich am See. Eine Erfrischung mittels frisch-gepresstem Granatapfelsaft rundete den beeindruckenden Besuch der kleinen Stätte am Nordufer des Sees ab.
Zurück in unserer Unterkunft stärkte sich jeder nach seinem Geschmack durch Obst, Brot oder Espresso und dann ging es mit den beiden Autos in die benachbarte Stadt Tiberias. Der Nachmittag war dann dem Sightseeing vorbehalten und die erste Falafel wurde verspeist.

Der Abend begann mit dem gemeinsamen Kochen. Es gab Nudeln mit einer sehr leckeren Tomaten-Gemüsesoße und obendrein mit Feta oder Parmesankäse. Nach der notwendigen „Abwasch-Schlacht“, gaben uns Miriam und Katharina einen Einblick in die Entstehung und die Entwicklung der ersten christlichen Gemeinden, wonach sich eine sehr intensive Diskussion über Tod und Auferstehung anschloss.

Danach zogen sich die Erwachsenen zu einem Glas Wein zurück und die Schüler suchten die zwei „W’s“ (warm und WLAN).

Um 23.30 Uhr zogen sich dann alle in ihre Betten zurück, vollgepackt mit den ersten Eindrücken dieser Reise.

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Tag 1: Von Heiligenstadt nach Tel Aviv

Gut sind sie angekommen, unsere Reisenden. Nach einem nächtlichen Zwischenstopp in Marzahn sehen wir lachende Gesichter auf dem Flughafen in Tel Aviv und im Hintergrund, wenn man genau schaut, Palmen :-). Das nächste Ziel ist die Herberge am See Genezaret: Beit Noah in Tabgha.

Bericht der Reisenden:

Die Fahrt in unbekannten Mietwagen (ein Mitsubishi Outlander und ein komischer Kleinwagen) vom Flughafen Tel Aviv nach Tabgha am See Genezareth gestaltete sich nicht ganz so einfach, da sich beide Fahrzeuge nach kurzer Zeit aus den Augen verloren haben. Das lag zum einen an der Dunkelheit und zum anderen daran, dass es mehr als nur zwei weiße Autos gab, so dass der zweite Wagen ab einem gewissen Zeitpunkt hinter einem fremden Fahrzeug hinterherfuhr. Nach gut zwei Stunden erreichte das erste Auto dann endlich Tabgha und das zweite folgte nach zwanzig Minuten. Alle waren glücklich aber hundemüde am Ziel angekommen.

Nach der Bettenbelegung in den zwei Bungalows, ging es zur Zubereitung des Abendessens. Leider war das von uns bestellte Brot noch tiefgefroren, sodass wir es erst einmal auf dem Gasherd unter ständigem Wenden auftauen mussten, da wir den Ofen noch nicht in Betrieb nehmen konnten. Das Abendessen schmeckte vorzüglich (vor allem der leckere Humus, viel Humus!). Und auch fast alles Brot (4) waren am Ende auch in den Mägen hungriger Schüler und Erwachsener verschlungen.

Das erste Referat hielten uns an dem Abend Ira und Henry über die wechselvolle Geschichte des Volkes und Staates Israel. Darin wurde uns auch der langjährige Konflikt zwischen Israel und Palästina verdeutlicht und manches für uns verständlicher. Müde und voller Erwartungen der nächsten Tage gingen wir dann gegen 23.00 Uhr in unsere Betten.

Fotos

 

Eine Woche vor der Reise

„Am meisten freue ich mich auf Falafel!“
Schülerreise nach Israel
Die Vorfreude ist den Schülerinnen und Schülern des Kurses Kath. Religion im erhöhten Anforderungsniveau der Bergschule St. Elisabeth ins Gesicht geschrieben. Am kommenden Dienstag begeben sich die jungen Leute in Begleitung Ihres Lehrers, Pfarrer Markus Könen und zwei weiteren Erwachsenen auf eine Exkursion nach Israel.
Viel haben sie in diesem Schuljahr über das Leben und Handeln Jesu Christi gehört, nachgedacht und diskutiert. Nun werden sie sich auf Spurensuche seines Wirkens im Heiligen Land machen. „Es ist schon spannend, die Orte aufzusuchen und zu erleben, von denen man sich bis heute nur durch die Texte der Bibel ein eigenes Bild machen konnte!“, so die einhellige Meinung der Jugendlichen. Die Erwartungen sind groß bei den Schülern, da Israel nicht unbedingt zu ihren ersten Urlaubsreisezielen zählt und sie vor allem neugierig auf die Kultur des Landes sind. Neben den historischen und religionsbedeutsamen Stätten, die die Gruppe aufsuchen werden, wünschen sich die Schüler bei derzeit frühlingshaften Temperaturen auch mal im See Genezareth zu baden. Bei all der Vorfreude auf diese Reise schwingt auch ein leicht mulmiges Gefühl bei den Teilnehmern mit, denn alle sind sich der gesellschaftspolitisch schwierigen und angespannten Situation in Israel bewusst. Dennoch überwiegt die Freude und das Vertrauen auf eine interessante, abwechslungsreiche und prägende Expedition ins Heilige Land.

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