Berlin, 14.11.2024
Nach einer fast fünfstündigen Bustour von Heiligenstadt nach Berlin empfingen uns in der Metropole nicht nur die verstopften Straßen, sondern wir wurden herzlich in der Gedenkstätte begrüßt. Dort, in der Bernauer Straße, lernten wir die anderen Gruppen kennen und stärkten uns an einem Mittagsbüffet. Die anschließende Führung zeigte uns erläuternd den Grenzverlauf und wir betrachteten den "Todesstreifen" mit dem "Fenster des Gedenkens" – einer Fotogalerie, die an die Todesopfer der Mauer erinnert u.v.m. All dies beschwor die beklemmende Atmosphäre des geteilten Berlins und Deutschlands herauf. Der grau bewölkte Himmel tat sein Übriges dazu.
Danach begab sich der Kurs 25dg1 zur East-Side-Gallery, welche vor allem die aktuelle Auseinandersetzung mit Grenzfall und sozialpolitischer Transformation reflektiert und in ein künstlerisches Visier nimmt. Ein Stück entlang der "Protokoll- strecke" (= offizielle Fahrtroute für Gäste der DDR) beschauten wir die Werke der Open Air Galerie, die 2019 erneuert und alle zwei Wochen gesäubert werden. Im Hostel hieß es nach dem Einchecken: freie Gestaltung – Abendessen, Shopping, Theater ...
Potsdam, 15.11.2024
Das reichhaltige Frühstück entließ uns gestärkt in den "Potsdamer" Part mit dem Haupt-Akt im Schloss Cecilienhof. Das 1913 erbaute Anwesen mutet in seinem Tudorstil recht rustikal an, eröffnet indes nach dem Eintreten ein großräumiges Interieur mit langgestreckten Raumfluchten. Historische Bedeutung erlangte das Gebäude – einst Besitz preußischer Hohenzollern – nach dem II. WK als Ort der Potsdamer Konferenz. Auf diesem geschichtlichen Boden fanden nun die Präsentationen der insgesamt fünf teilnehmenden Gruppen bis zum Mittag statt: unsere Podcasts, dann Comics, Gartenarchitektur & Mauer, die Idee "Grenzland digital" einiger fränkischer Schüler für ihre Region und ein Projekt zu den "Prager Botschaftsflüchtlingen" (Homepage/Gedenktafel).
Der geleitete Schlossrundgang konfrontierte uns nach dem Mittagsmahl mit den großen Drei der Anti-Hitler-Koalition, die das Kommuniqué über das geteilte Nachkriegsdeutschland bestimmten. Wir sahen z. B. die Arbeitszimmer Stalins, Trumans und Churchills sowie als Herzstück der Ausstellung den Konferenzraum, wo diese drei Siegermächte die bekannten 5Ds beschlossen. Da das Schloss renoviert wird, war unsere Führung die letzte für die nächsten drei Jahre.
Zurück im Eichsfeld bleibt vor allem eine Erkenntnis: Das Projektergebnis des Kurses 25dg1 kann sich im Vergleich wirklich sehen lassen! Insgesamt wird das Projekt allen Beteiligten als schöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben.
C. Bode