In einer Kooperation mit dem Grenzlandmuseum Eichsfeld führte der DuG-Kurs 25dg1 und das Stadtradio Görrinen ein dreitägiges Projekt durch.
1. Tag (26.08.2024)
Nach Ankunft in Teistungen wurde der Kurs 25dg1 mit einem historischen Überblicksvortrag vom Ende des II. WW bis zur Grenzöffnung begrüßt. Im anschließenden Kahoot-Quiz durften die Schülerinnen und Schüler ihr Faktenwissen rund um zentrale Themen wie Sperrgebiet, Zwangsumsiedlung, Republikflucht, Grenzverkehr und Grenzöffnung unter Beweis stellen.
Im Anschluss folgte eine Besichtigung des Museums, woraufhin eine Retrospektive zum Aufbäumen der Bevölkerungen mit dem Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR, Ungarns antistalinistischem Reformprotest 1956 mit Imre Nagy und dem polnischen Protest (Posen und Krakau) einen weiteren Gedankenbogen zu den Revolutionen der 80er Jahre erschloss.
Vor der Pause diskutierten Kleingruppen die Bedeutung Gorbatschows. Gut gestärkt durch das gemeinsame Mittagessen erkundete die Gruppe daraufhin den Grenzbereich und erklomm den weißen Kontrollturm, bevor es zurück zum Bus ging.
2. Tag (27.08.2024)
Der zweite Projekttag stand im Zeichen audiomedialer Gestaltung. Sascha und Robin vom Stadtradio Göttingen führten in ihr Metier ein, indem sie den Bürgerfunk als solchen kurz vorstellten. Nach einer Unterscheidung einzelner Rundfunkgenres begannen die praktischen Übungen: Arbeit am Mikro, die Sammlung und Auswertung von Geräuschen bis hin zur Klangatmo, wo mehrere Geräuschkulissen kombiniert werden. Das Hören erwies sich hierbei im Unterschied zum Sehen als weniger präzise, jedoch als weiter gesteckt und mit stärkeren, emotionalen Effekten.
Danach probten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Interviews mit zentalem W-Frage-Muster. Die Gruppenergebnisse wurden anschließend im Hinblick auf die technisch-gestalterische Seite und Struktur ausgewertet, sodass nach aufwärmenden, einfacheren Anfangsimpulsen weitere Fragen mit wachsender Schwierigkeit folgten.
Darauf konzipierten die Kleingruppen im Sendeformat jeweils ihre Features für die drei Podcast-Anfänge, chronologisch nach der Aussage des Historikers Timothy Gordon Ash: "Die Auflösung des Kommunismus dauerte zehn Jahre in Polen, zehn Monate in Ungarn, zehn Wochen in der DDR."
Inhaltlich ergab sich eine Dramaturgie aus Protestslogans, passender Musikauswahl und einem Kollegengespräch zur Ausgangslage in den jeweiligen Staaten Polen, Ungarn und DDR. Diese "Ouvertüren" gingen dann schon in die Produktion.
3. Tag (28.08.2024)
Der Morgen startete mit individueller Auswahl des Mittagsmenüs und der konkretisierten Planung für den Tag: Zunächst splitteten sich die Gruppen noch einmal intern auf, wobei eine Gruppe ihr Hauptaugenmerk auf die Auswertung der Video-Interviews zur Lage in Ungarn und Polen richtete und eine andere Gruppe sich den Finalsequenzen widmete, nämlich der Inszenierung eines Telefonates, welches den Fokus auf die Folgen der Revolutionen und die aktuelle Situation legte. Als roter Faden sollte die Moderation des Ganzen zum Schluss einmontiert werden .
Nach der Essenspause in der "Grillstube 10° Ost" wurden die Produktionen mit kreativen Gelenkpassagen, also Elementen des Darstellenden Spiels, sowie Musikjingles fertiggestellt.
Die Abschlussreflexion spiegelte wider: Das Projekt vermittelte interessante Erfahrungen, inhaltliche Erkenntnisse mit hohem Lernfaktor und vor allem große Freude an den Produktionen und ihrer Entstehung.
Vielen Dank an alle Beteiligten dieses Projektes!
Die Ausstrahlung der Podcasts im Stadtradio beginnt am kommenden Samstagmittag (31.08.2024) und setzt sich ab Montag der nächsten Woche (02.09.2024) fort.
Christiane Bode