Aktuelles

Sozialkunde-Exkursion der Klasse 10a

Am 11. September – einem Tag mit historisch-politischer Bedeutung, wenn man 24 Jahre zurückdenkt – haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a zusammen mit ihrer Klassenlehrerin, Frau Mayer, und mit Frau Fiebelkorn auf den Weg gemacht, um in Thüringen historisch-politische Erfahrungen zu sammeln und an außerschulischen Orten zu lernen.

Nach der durch den Landtag organisierten Busfahrt wurde der Erinnerungsort „Topf und Söhne“ in Erfurt besichtigt – eine Firma, die als „Ofenbauer von Auschwitz“ bekannt ist. Aber nicht nur Auschwitz wurde von den findigen, skrupellosen Ingenieuren der Firma mit Öfen sowie Be-und Entlüftungsanlagen beliefert, sondern auch Groß-Rosen, Gusen und andere Konzentrationslager. Wie in der Führung durch das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma sehr deutlich wurde, bestanden weder wirtschaftliche Notwendigkeit noch politischer Druck, welche die Firma veranlasst hätten, sich mit Engagement der SS für ihre verbrecherischen Ziele zur Verfügung zu stellen, sondern die schlichte Akzeptanz der staatlichen angeordneten Politik der Ausrottung und Massenvernichtung. Der auf dem Gebäude angebrachte Schriftzug: „ …immer gerne für Sie beschäftigt.“, als Grußformel für die Korrespondenz mit der SS verwendet, erinnert nachdrücklich an die Verantwortung, die jeder Einzelne trägt, wenn es darum geht, sich nicht mit einem verbrecherischen Regime gemein zu machen.

Im Anschluss erfuhren die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Vortrags im Landtag interessante Einzelheiten über die Geschichte Thüringens sowie über die Gebäude, die heute den Landtagskomplex bilden – ein Gebäude, das aus dem Dritten Reich stammt und in dem sich heute die Büros der Abgeordneten befinden, ein Hochhaus aus DDR-Zeiten, das den Verwaltungsbereich umfasst und der nach der Wiedervereinigung errichtete transparente, überwiegend aus Glas gebaute Landtag, in dem die Abgeordneten unter den Blicken der thüringischen Öffentlichkeit tagen.

Im Plenarsaal erlebte die Klasse Rede und Gegenrede von Abgeordneten verschiedener Parteien, die Ablehnung von Anträgen und die Vorstellung eines Gesetzentwurfes aus der Regierungskoalition – und damit das Funktionieren demokratischer Prozesse, selbst unter den erschwerten Bedingungen einer gleichen Anzahl von Abgeordneten für die Regierungskoalition und die Opposition.

Nach einem sehr informativen Gespräch mit dem Landtagspräsidenten, Herrn Dr. T. König, der bereitwillig, ausführlich und kenntnisreich neben politischen Fragen auch Fragen nach privaten Vorlieben beantwortete, endete ein rundum gut organisierter, informativer Tag, bei dem die Schülerinnen und Schüler auch die bittere Erfahrung machen mussten, dass die Stimmen ihrer Lehrerinnen mehr zählen als die eigene, weshalb ein mit Mehrheitsbeschluss der Schülerinnen und Schüler geforderter Besuch bei McDonald's nicht stattgefunden hat.

Text: K. Fiebelkorn; Bilder: S. Mayer

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